Ende September – Mitte Oktober 2018: immer wiederkehrende Lahmheiten in Offenstallhaltung, 24/7 Heu + Wiese

Mehrwöchige Boxenruhe mit regelmäßigem Tierarztbesuch, keine 100 prozentige Diagnose, Verdacht auf Huflederhautentzündung. Lediglich die Vermutung, wenn es nicht besser werden würde, dass es vlt Hufrehe sein könnte.

Daraufhin Rücksprache mit Hufschmied beim nächsten Termin der Hufrehe definitiv ausschließt und meint es sei Schwachsinn.

Bewegung mittlerweile vollständig eingestellt, nur minimal bewegt aufgrund andauernder Lahmheit der Stute.

Mitte Oktober wieder Tierarzt zur Hilfe geholt. Röntgenbilder der beiden vorderen Hufe. Diagnose Hufrehe. Eisen beidseits runter und auf Keile gestellt. Stute soll absolut ruhiggestellt werden. Absolute Boxenruhe und Heu nur im Heunetz verteilt über den Tag.

Hufschmied hat zu diesem Zeitpunkt auch nach Sicht der Röntgenbilder Hufrehe als vollkommenen Schwachsinn abgetan.

Die Keile waren an die 2 Wochen dran.

In der Standzeit hat die Besitzerin eine Huforthopädin kontaktiert, die sich auf Rehe beschlag spezialisiert hat. Zeitnah wurde ein Termin vereinbart. Laut ihrer Aussage hätte der Schmied die weiße Linie definitiv sehen müssen. Es wurde beschlossen einen Duplo Beschlag zu verwenden.

Der Beschlag war für die Stute erst sehr ungewohnt sie lief aber halbwegs damit.In Rücksprache mit der Tierärztin wurde von einer Offenstallhaltung abgeraten aufgrund der Menge an Heu und der Unkontrollierbarkeit im Offenstall sowie dem permanenten Weidezugang. Zudem sollte die Stute zwingend abnehmen. Kein Müsli, kein Zucker, Karotten oder sonstiges. Nur Raufutter.

November 2018: Umzug in neuen Stall, mit Paddock box, Koppelverbot, Heu aus Heunetz 3 mal am Tag, kein Kraftfutter, kein Hafer oder sonstiges.

Mitte November/Ende November 2018: Lahmheit wird wieder schlimmer. Stute merkt man an, dass kurze Wege ihr sehr unangenehm sind.

Hinzuziehen eines Physiotherapeuten der Blutegel setzte und mehrmals einen Aderlass machte. Beide Behandlungen waren nur von kurzem Erfolg. Direkt nach der Behandlung lief sie tatsächlich besser. Am Folgetag aber wieder drastisch schlechter.

Ende November 2018: Der Physiotherapeut war teils selber ratlos und zog einen guten befreundeten Tierarzt hinzu. Er kenne sich gut aus.

Dieser schaute sich das Pferd an und setze die Stute sofort auf Schmerzmittel (metacam und ASS). Nach einer Woche Schmerzmittel keine Besserung. Stute finge nun auch hinten an massiv zu lahmen.

Die bisherige Lahmheit beschränkte sich auf die beiden vorderen Hufe.

Nun verlagerte sich der Schwerpunkt auf hinten links. Vermutung vom Tierarzt, dass ein Hufabzess sei. Mehrere Tage Angußverband mit Rivanol. Strickte Boxenruhe. Weiterhin Schmerzmittel.

Anfang Dezember 2018: Tierarzt schneidet alle 2 Tage am Huf und Kronrad auf, in der Hoffnung, dass er sich öffnet. Nach einer Woche, mittlerweile Mitte Dezember, immer noch keine Besserung. Stute bekommt mittlerweile seit 4 Wochen ohne Pause Schmerzmittel und ASS. Stute soll aber ab sofort laut Tierarzt unbedingt bewegt werden, weil sie zu dick ist und Bewegung braucht. Aufgrund der Gabe der Schmerzmittel ist sonst eine Kolik zu befürchten. Besitzerin bewegt die Stute soweit es geht, bekommt sie aber schwer animiert.

Tierarzt sagt er gibt der Stute noch bis zum Wochenende, wenn sich dann nichts eröffnet rät er zur Euthanasie.

Besitzerin nahm daraufhin nochmals Kontakt zu der vorherigen Tierärztin auf, die die Rehe vorne diagnostiziert hat, um sich eine 2. Meinung einzuholen.

Die Stute will mittlerweile überhaupt nicht mehr auftreten und liegt teils nur noch in der Box.

Reagiert aber nach wie vor auf Besitzerin, frisst, trinkt, zeigt Wille.

Die Tierärztin sagt Bewegung ab sofort wiedereinstellen. Stute hätte so überhaupt nicht bewegt werden sollen. Hat ebenfalls nicht viel Hoffnung. Schlägt vor ein Röntgenbild der beiden hinteren Hufe zu machen, sollte hier ebenfalls eine Rotation zu sehen sein solle die Stute auf alle Fälle eingeschläfert werden, da keine Chance auf Besserung für sie wäre. Nach Ansicht der Röntgenprotokolle stelle sich hinten ebenfalls eine Rotation heraus. Tierärztin sagt die Stute habe so keine Chance mehr und sie rät zur Euthanasie innerhalb der nächsten 2 Tage, damit noch eine Nacht darüber schlafen kann.

 

Wiederkehrende Lahmheiten

Dezember 2019.                                           Januar 2021

 

Anfang Januar 2019: Letzte Kontaktaufnahme mit dem vorherigen Tierarzt, der die Schmerzmittel verabreicht hat um ihn zu Fragen was das Äußerste ist was man tun kann. Dieser sagte, dass die Stute in einer Klinik mit einem „Swinger“ aufgehangen werden kann. Dies würde einen mehrmonatigen Aufenthalt in einer Klinik bedeuten und das in einem dauersediertem Zustand damit das Pferd ruhig in der Aufhängung bleibt.

Besitzerin entschied, dass diese Lösung für sie nicht in Frage kommt und sie das Ihrer Stute nicht zumuten möchte und sie dann tatsächlich lieber einschläfern würde, wie es beide Tierärzte geraten hatten.

Durch die mittlerweile monatelange Krankenphase der Stute hatte sich natürlich im Stall herumgesprochen. Mittlerweile waren alle der Ansicht die Stute gehört eingeschläfert. Eine Einstellerin jedoch kam auf die Pferdebesitzerin zu und meinte sie kenne einen Physiotherapeuten der im Nachbarstall ein Pferd mit gleichem Krankheitsverlauf wieder hinbekommen habe.

Erstaunt über diese Nachricht kontaktierte die Besitzerin die Dame aus dem Nachbarstall. Via Facebook Messenger berichtete diese, dass ebenfalls mehrere Tierärzte ihren Wallach aufgegeben haben und sie ihren Wallach zu Jochen Lill gegeben hat. Er hat ihn mithilfe von Lasertherapie im wahrsten Sinne des Wortes wieder auf die Beine gebracht. Sie schickte Röntgenbilder, die der Stute sehr ähnelten, sowie Videos während der schlimmen Phase als auch Videos nach einer Woche Behandlung bei Jochen.

Fasziniert über die Videos und die Geschichte kontaktierte die Besitzerin Ende Januar 2019 umgehend Jochen Lill.

Nach einem ausführlichen Telefonat kam dieser direkt am nächsten Tag zur Stute um sie sich anzusehen. Die Besitzerin sah dies als letzte Chance, war aber noch nicht zu 100 % überzeugt.

Als Jochen in den Stall kam war die Stute direkt hell auf und ließ die gesamte Behandlung über sich ergehen und war hierbei tiefenentspannt. Am Folgetag wollte die Stute von selber immer mal wieder aufstehen und bewegte sich in der Box. Der Besitzerin wurde gesagt er kann der Stute helfen sie müsse aber zu ihm auf den Hof, da er sie hier wirklich täglich in Behandlung nehmen kann.

Eine Woche später wurde die Stute auf den Katharinenhof gebracht. (Anfang Februar 2019)

Jochens Behandlung begann. Die Stute wurde täglich gelasert. Nach einer Woche ging die Stute schon ein paar Meter.

Einen weiteren Monat später konnten bereits wieder ganz kleine Spaziergänge gemacht werden. Diese konnten im laufe der nächsten vier Wochen immer mehr ausgeweitet werden.

Nach 3 Monaten stelle sich heraus, dass die Stute im Halbwirbelbereich eine weitere Problematik hat, die bisher unentdeckt war. Eine Verletzung, vermutlich ein angebrochener Halswirbel nach einem Sturze vor einem Jahr könne der mögliche Auslöser sein, dass die Stute zwar gut läuft und schmerzfrei ist, aber noch nicht so gut aus der Schulter herauskommt.

Nach weiteren 2 Monaten durfte die Stute wieder nachhause.

Hier begann die Besitzerin langsam die Stute wieder aufzubauen mithilfe von viel Bodenarbeit, Spaziergängen. Nach 3 Monaten zuhause begann die Besitzerin die Stute zu longieren. Einige weitere Monate später konnte sie wieder reiten. Mittlerweile seit über einem Jahr ist die Stute wieder vollständig ohne Einschränkungen reitbar. Wird freizeitmäßig mehrmals die Woche Dressur geritten, ausgeritten und longiert. Eine Lahmheit ist überhaupt nicht mehr erkennbar. Auch der Huf hat sich wieder gut regeneriert.